Analyse eines Beispielaufsatzes
Hey Schreib-Rockstars,
Herzlich willkommen! Hier geht’s um die Analyse von Beispielaufsätzen! Wir tauchen in die Welt der Aufsätze ein und lernen, wie man diese bewertet und davon lernt.
Was wir heute machen:
Zunächst beschäftigen wir uns mit einigen Beispielaufsätzen. Das ist wie bei einem Konzert – wir hören zu, nehmen auf und lernen. Nur dass wir hier keine Musik hören, sondern Aufsätze lesen. Diese Beispielaufsätze wurden von Schülern wie euch verfasst, die sich auf die gleiche Prüfung vorbereitet haben. Wir schauen uns die guten Punkte an, aber auch die Bereiche, in denen sie hätten besser sein können.
Wie wir das machen:
Die Aufsätze analysieren wir mit einem Kriterienkatalog. Dieser beinhaltet wichtige Aspekte wie Struktur des Aufsatzes, Rechtschreibung und Grammatik, Argumentation, Stil und vieles mehr. Stellt euch das wie eine Checkliste vor, anhand derer ihr die Qualität eines Aufsatzes einschätzen könnt.
Diskussion der Stärken und Schwächen:
Sobald wir die Aufsätze analysiert haben, diskutieren wir gemeinsam über deren Stärken und Schwächen. Hier ist eure Meinung gefragt! Was hat euch gefallen? Was weniger? Seid dabei nicht zu streng, aber auch nicht zu nachsichtig – Ziel ist es, von den Fehlern anderer zu lernen und zu verstehen, was einen guten Aufsatz wirklich ausmacht.
Warum wir das machen:
Es ist leicht, in einem Aufsatz zu versinken und alles als eine einzige Textmasse zu sehen. Aber wenn wir lernen, die einzelnen Elemente eines Aufsatzes zu betrachten und zu verstehen, wie sie zusammenarbeiten, können wir unsere eigene Schreibfähigkeit verbessern und erfolgreichere Aufsätze verfassen.
Also lasst uns loslegen! Nehmt euch eine Tasse Tee oder was auch immer euch beim Denken hilft, und öffnet eure Augen und euren Geist. Wir gehen jetzt auf eine Reise in die Welt der Worte und Gedanken und lernen, wie man sie in einem beeindruckenden Aufsatz meistert!
Wir freuen uns auf eine spannende Lektion mit euch!
Aufgabe: Analyse eines Beispielaufsatzes
Hey Schreib-Rockstars,
Jetzt, da wir die Theorie hinter der Analyse von Beispielaufsätzen besprochen haben, ist es an der Zeit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen! Hier ist eure Aufgabe für diese Lektion:
Beispielaufsatz
Auftrag, Prüfungsaufsatz 2021:
Schreibe eine Erörterung mit persönlichem Bezug zu folgendem Thema:
Sich rächen
Fast jeder von uns hat schon einmal Rachegefühle empfunden. Erzähle von einem Erlebnis,
das bei dir Rachegefühle ausgelöst hat. Wie bist du mit deinen Gedanken an Rache
umgegangen? Hast du deine Rachepläne schliesslich umgesetzt oder nicht? Reflektiere dann
in einem zweiten Teil deine Reaktion ausführlich: Wie beurteilst du die Rachegefühle aus
heutiger Sicht?
Aufsatz:
Titel: Reflexion über Rache – eine persönliche Begegnung
Die Empfindung von Rachegefühlen ist ein allgemeines menschliches Erlebnis, das aus einer Vielzahl von Situationen entstehen kann. Diese Gefühle können tief verwurzelt sein und starken Einfluss auf unser Handeln und Denken haben. Ein persönliches Erlebnis hat bei mir solche starken Emotionen ausgelöst, die mich zur Reflexion und Selbstbeurteilung gezwungen haben.
Erlebnis und Auslösung von Rachegefühlen
Während meiner Schulzeit war ich Opfer von Mobbing. Ein Mitschüler, nennen wir ihn hier Tobias, hat mich regelmäßig verspottet und ausgeschlossen. Eines Tages nahm er sogar meine Schulbücher und warf sie in einen nahe gelegenen Teich. Das war der Punkt, an dem in mir ein starker Wunsch nach Rache aufkeimte. Ich wollte, dass er die gleichen demütigenden Gefühle der Erniedrigung und Hilflosigkeit durchlebt, die er mir zugefügt hatte.
Ich fantasierte oft von verschiedenen Vergeltungsplänen. Von subtilen Sticheleien bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen – alles schien in meinem Kopf ein gerechtes Echo auf die Handlungen von Tobias zu sein. Aber je mehr ich mich in diese Gedanken verstrickte, desto mehr stellte ich fest, dass sie mich nicht befriedigten, sondern nur noch mehr Frustration und Wut erzeugten. Schliesslich traf ich die Entscheidung, mich nicht auf sein Niveau herabzulassen und meine Rachepläne nicht umzusetzen.
Blickt man auf die Rachegefühle aus heutiger Sicht zurück, so realisiert man, dass Rache, obwohl menschlich, keine Lösung bietet. Anstatt eine Heilung für die erlittenen Schmerzen zu sein, erweitert sie nur den Kreislauf der Negativität. Meine Entscheidung, meine Rachepläne nicht in die Tat umzusetzen, half mir dabei, aus der Rolle des Opfers herauszutreten und mich stattdessen auf meinen eigenen persönlichen und emotionalen Wachstumsprozess zu konzentrieren.
Die Wut und Frustration, die ich empfand, waren keine schönen Gefühle, aber sie dienten als Katalysator, um mein eigenes Verständnis von Gerechtigkeit, Vergebung und Selbstwertgefühl zu stärken. Indem ich die Macht aus den Händen von Tobias nahm und mich weigerte, auf seine Demütigungen mit Gleichem zu reagieren, gewann ich letztendlich meine eigene innere Stärke und Selbstachtung zurück.
Rache ist eine natürliche Reaktion auf Unrecht, aber sie ist nicht der Weg zur Heilung oder Gerechtigkeit. Während die Erinnerung an die erlebte Kränkung schmerzhaft bleibt, habe ich gelernt, dass ich durch meine Reaktion auf solche Erlebnisse stärker werde und wachse. Der Wunsch nach Rache ist oft ein Spiegel unserer eigenen Schmerzen und Frustrationen. Durch das Überwinden dieses Wunsches können wir einen Weg finden, uns selbst zu befreien und uns auf den Weg der persönlichen Entwicklung und des Wachstums zu begeben.
Beispiel für dein Bewertungsraster (nicht das offizielle Beweruntungsraster)

Beispiel für eine Notenskala

- Lest den Beispielaufsatz:
Hier ist ein Beispielaufsatz, der in einer vergangenen Gymiprüfung verwendet wurde . Lies ihn sorgfältig durch und mache dir beim Lesen Notizen zu Aspekten, die dir auffallen. - Nutzt den Kriterienkatalog:
Nutzt den Kriterienkatalog, den wir in der Lektion besprochen haben, um den Aufsatz zu bewerten. Überprüft jeden Punkt auf der Liste und macht Notizen dazu, wie der Aufsatz in diesem Bereich abschneidet. - Identifiziert Stärken und Schwächen:
Schreibt eine Liste mit mindestens 3 Aspekten, die euch am Aufsatz gefallen und mindestens weiteren 3 Aspekten, die man verbessern könnte. Versucht, so spezifisch wie möglich zu sein, und bezieht euch dabei auf konkrete Beispiele aus dem Text. - Schreibt eine kurze Bewertung:
Schreibt eine kurze Bewertung des Aufsatzes (etwa 200-300 Wörter), in der ihr eure Gedanken und Beobachtungen zusammenfasst. Berücksichtigt dabei sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Aufsatzes und gibt Ratschläge, wie der Aufsatz verbessert werden könnte. - Teilt eure Bewertung:
Postet eure Bewertung im Kursforum (Link zum Forum), und lest und kommentiert die Bewertungen eurer Mitschülerinnen und Mitschüler. Hier geht es darum, voneinander zu lernen und verschiedene Perspektiven auf das Schreiben zu gewinnen.
Erinnert euch daran, dass es bei dieser Übung nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, euer Verständnis und eure Fähigkeiten im Schreiben von Aufsätzen zu vertiefen. Jeder von euch hat seine eigenen Stärken und Schwächen beim Schreiben, und das ist völlig okay. Das Wichtigste ist, dass ihr bereit seid zu lernen und euch zu verbessern!
Viel Spass bei dieser Aufgabe!
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