Nachhilfe und Gymierfolg: Was die neue Schweizer Studie für Eltern bedeutet

Eine wegweisende Studie der Universitäten Bern und Basel bringt überraschende Erkenntnisse über private Nachhilfe und deren Auswirkungen auf den Gymnasium-Erfolg. Die Ergebnisse stellen herkömmliche Annahmen über Nachhilfe in Frage und haben direkte Konsequenzen für Eltern im Kanton Zürich, die ihre Kinder optimal auf die Gymiprüfung vorbereiten möchten.

Die überraschenden Studienergebnisse

Forscher der Universität Bern analysierten PISA-Daten von über 12.000 Schweizer Schülerinnen und Schülern und verfolgten deren Bildungsweg über sieben Jahre. Das zentrale Ergebnis ist beunruhigend: Schüler, die vor dem Gymnasiumseintritt private Nachhilfe erhielten, haben eine signifikant niedrigere Erfolgsrate im Gymnasium – selbst bei gleichen Kompetenzen wie ihre nicht-nachhilfe-erhaltenden Mitschüler.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Bei Schülern auf PISA-Mathematik-Level 4 war die Wahrscheinlichkeit, das Gymnasium erfolgreich abzuschliedden, um 5,8 Prozentpunkte niedriger, wenn sie zuvor Nachhilfe erhalten hatten. Das entspricht einem Rückgang von 83 Prozent auf 77 Prozent Erfolgsrate.

Warum traditionelle Nachhilfe versagen kann

Die Studie identifiziert drei mögliche Erklärungen für dieses paradoxe Phänomen:

  1. Kompetenzgrenzen erreicht:
    Schüler, die bestimmte Leistungsschwellen nur mithilfe intensiver Nachhilfe erreichen, könnten näher an ihren kognitiven Grenzen sein als Schüler, die dasselbe Niveau natürlich erreichen. Im anspruchsvollen Gymnasiumsumfeld fehlt ihnen dann die Reserve für weitere Leistungssteigerungen.

  2. Mangelnde Selbstständigkeit:
    Traditionelle Nachhilfe kann die Entwicklung eigenständiger Lernstrategien und Problemlösungskompetenzen behindern. Schüler werden zu abhängig von externer Hilfe und sind im Gymnasium, wo Selbstständigkeit gefragt ist, benachteiligt.

  3. Selektionsverzerrung:
    Der Nachhilfe-Bedarf kann auf nicht-messbare Persönlichkeitsmerkmale hinweisen, die auch den späteren Bildungserfolg beeinflussen.

Die Schweizer Bildungslandschaft unter der Lupe

Die Untersuchung basiert auf dem selektiven Schweizer Bildungssystem, das dem Zürcher System sehr ähnlich ist. Etwa 35 Prozent der untersuchten Schüler erhielten private Nachhilfe, wobei 71 Prozent davon Mathematik-Nachhilfe war. Diese Zahlen decken sich mit aktuellen Beobachtungen im Kanton Zürich.

Besonders bemerkenswert: Die negativen Effekte waren bei verschiedenen Zugangsverfahren unterschiedlich stark ausgeprägt. Schüler, die über Prüfungen ins Gymnasium gelangten, zeigten teilweise andere Muster als jene, die aufgrund von Noten und Lehrerempfehlungen aufgenommen wurden.

Was bedeutet das für Eltern im Kanton Zürich?

Qualität vor Quantität

Die Studie zeigt nicht, dass Nachhilfe grundsätzlich schlecht ist, sondern dass die Art der Nachhilfe entscheidend ist. Traditionelle Ansätze, die auf Auswendiglernen und oberflächliches Üben setzen, können sogar kontraproduktiv sein.

Entwicklung von Lernkompetenzen im Fokus

Erfolgreiche Nachhilfe sollte Schüler befähigen, eigenständig zu lernen und Probleme zu lösen. Statt nur Antworten zu liefern, sollte sie Denkprozesse fördern und Verständnis aufbauen.

Frühzeitige und strukturierte Vorbereitung

Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer langfristigen, systematischen Vorbereitung, die über das reine Auswendiglernen hinausgeht und echtes Verständnis fördert.

GoGymi: Eine evidenzbasierte Alternative

Die Studienergebnisse bestätigen die Designprinzipien, die GoGymi von Anfang an verfolgt hat. Unsere Plattform wurde entwickelt, um genau die Probleme zu vermeiden, die traditionelle Nachhilfe aufweist:

Förderung der Selbstständigkeit

Unser KI-Tutor gibt nicht einfach Antworten, sondern führt Schüler durch Denkprozesse. Er stellt gezielte Rückfragen und regt zur eigenständigen Problemlösung an. So entwickeln Schüler die kritischen Fähigkeiten, die sie im Gymnasium benötigen.

Verständnisorientiertes Lernen

Statt auf Auswendiglernen zu setzen, baut GoGymi systematisch Verständnis auf. Komplexe Konzepte werden in nachvollziehbare Schritte zerlegt, sodass Schüler echte Kompetenz entwickeln.

Kontinuierliche Kompetenzentwicklung

Durch detaillierte Analytics können sowohl Schüler als auch Eltern verfolgen, ob echtes Verständnis aufgebaut wird oder nur oberflächliche Muster gelernt werden. Dieser Ansatz verhindert das in der Studie beschriebene Phänomen der “künstlichen” Leistungssteigerung.

Praktische Empfehlungen für Eltern

Warnsignale bei Nachhilfe erkennen

  • Das Kind kann Aufgaben nur mit Hilfe lösen
  • Kein Transfer des Gelernten auf neue Problemstellungen
  • Abhängigkeit vom Nachhilfelehrer bei jeder Schwierigkeit
  • Fokus auf Tricks und Formeln statt auf Verständnis

Qualitätskriterien für effektive Unterstützung

  • Förderung eigenständigen Denkens
  • Aufbau von Problemlösungsstrategien
  • Entwicklung von Lernkompetenz
  • Transparenz über Lernfortschritte
  • Wissenschaftlich fundierte Methoden

Langfristige Perspektive entwickeln

Die Studie zeigt, dass kurzfristige Leistungssteigerungen ohne echten Kompetenzaufbau langfristig schaden können. Investieren Sie in nachhaltige Lernansätze, die Ihr Kind auch im Gymnasium erfolgreich machen.

Die Zukunft der Gymiprüfung-Vorbereitung

Die Erkenntnisse dieser Studie werden die Bildungslandschaft nachhaltig beeinflussen. Bildungsinstitutionen müssen ihre Auswahlverfahren überdenken, und Eltern sollten Nachhilfe-Angebote kritischer bewerten.

Für GoGymi bestätigen die Forschungsergebnisse den eingeschlagenen Weg: Technologie nutzen, um echtes Verständnis zu fördern, Selbstständigkeit zu entwickeln und Schüler langfristig erfolgreich zu machen.

Was Lehrpersonen aus der Studie lernen können

Die Forschung hat auch wichtige Implikationen für Lehrpersonen:

Erkennung von “Nachhilfe-Abhängigkeit”

Lehrpersonen sollten sensibilisiert werden für Schüler, die trotz guter Noten Schwierigkeiten bei selbstständiger Problemlösung zeigen. Dies kann ein Indikator für oberflächliches, nachhilfe-gestütztes Lernen sein.

Förderung von Lernautonomie

Der Unterricht sollte verstärkt auf die Entwicklung eigenständiger Lernstrategien ausgerichtet werden. Dies bereitet Schüler besser auf die Anforderungen des Gymnasiums vor.

Qualitätskriterien für Nachhilfe-Empfehlungen

Wenn Lehrpersonen Nachhilfe empfehlen, sollten sie auf Anbieter verweisen, die nachweislich Lernkompetenz und Selbstständigkeit fördern.

Schlussfolgerungen für die Bildungspolitik

Die Studie wirft wichtige Fragen zur Chancengerechtigkeit auf. Wenn traditionelle Nachhilfe langfristig schaden kann, während qualitativ hochwertige Unterstützung Vorteile bringt, entsteht eine neue Form der Bildungsungleichheit basierend auf dem Zugang zu evidenzbasierten Lernmethoden.

Bildungspolitiker sollten:

  • Qualitätsstandards für private Nachhilfe entwickeln
  • Lehrpersonen in der Erkennung problematischer Lernmuster schulen
  • Den Zugang zu qualitativ hochwertiger Lernunterstützung demokratisieren

Fazit: Nachhilfe ist nicht gleich Nachhilfe

Die Schweizer Studie zeigt eindrücklich, dass nicht die Frage ist, ob Nachhilfe hilfreich ist, sondern welche Art von Nachhilfe langfristig erfolgreich macht. Eltern im Kanton Zürich sollten bei der Auswahl von Lernunterstützung nicht nur auf kurzfristige Notenverbesserungen schauen, sondern auf die Entwicklung echter Kompetenzen, die ihre Kinder auch im Gymnasium erfolgreich machen.

GoGymi bietet eine wissenschaftlich fundierte Alternative, die genau diese Prinzipien umsetzt. Durch den Fokus auf Verständnis, Selbstständigkeit und nachhaltige Kompetenzentwicklung bereiten wir Schüler optimal auf die Herausforderungen der Gymiprüfung und des anschliessenden Gymnasiums vor.


Quelle: Zumbuehl, M., Hof, S., & Wolter, S. C. (2025). Private tutoring and academic achievement in a selective education system. Education Economics, 33(4), 613-630.

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