Aufsatztypen Langzeitgymnasium

Die Zentrale Aufnahmeprüfung, bekannt als Gymiprüfung, stellt eine wichtige Hürde im Bildungsweg vieler Schülerinnen und Schüler dar. Besonders der Aufsatzteil der Prüfung kann herausfordernd sein, da er eine Vielfalt an Textsorten abdeckt. In diesem Blogpost beleuchten wir, welche Arten von Aufsätzen an der Gymiprüfung erwartet werden, und geben Tipps zur Vorbereitung.

Wichtigste Fakten:

  • Dauer: 60 Minuten
  • Empfohlener Umfang: ca. 1.5 bis 2 Seiten

Die verschiedenen Aufsatzarten

1. Beschreibung:

Definition:
Eine Beschreibung dient dazu, Personen, Tiere, Gegenstände, Abläufe, Umgebungen oder Wege detailliert darzustellen.

Einsatz in der Prüfung:
Oft wird eine Beschreibung mit anderen Textsorten kombiniert, wie z.B. mit einer Erzählung oder einem Bericht.

Typen:
Personenbeschreibung, Tierbeschreibung, Gegenstandsbeschreibung, Beschreibung eines Ablaufs, Umweltbeschreibung, Wegbeschreibung.

Beispielaufsatz Beschreibung

Beschreibung eines Herbstmorgens

Es war ein kühler Herbstmorgen, als ich durch die noch schlafende Stadt ging. Die Sonne, eine matte Scheibe hinter einem Schleier aus Morgennebel, war gerade dabei, die Dunkelheit zu vertreiben. Die Strassen waren leer, und die gewöhnlichen Geräusche des Verkehrs fehlten. Stattdessen herrschte eine ruhige Stille, die nur durch das gelegentliche Rascheln fallender Blätter unterbrochen wurde.

Die Bäume entlang der Strasse standen wie stumme Zeugen des Jahreszeitenwechsels da. Ihre Blätter, einst lebendig grün, hatten sich nun in ein Kaleidoskop aus Rot, Orange und Gelb verwandelt. Einige Blätter hingen noch fest an ihren Zweigen, andere hatten sich bereits entschieden, ihre Reise zu Boden anzutreten. Auf dem Gehweg bildeten sie einen weichen Teppich, der bei jedem Schritt leise knisterte.

Die Luft war frisch und klar, mit einem Hauch von Feuchtigkeit, die von dem nächtlichen Tau stammte. Es war eine jener Herbstmorgen, an denen man die Veränderung nicht nur sehen, sondern auch fühlen konnte. Die kühle Luft kitzelte in der Nase und erfüllte meine Lungen mit der Reinheit des anbrechenden Tages. Es war ein Gefühl der Erneuerung und des Neuanfangs, das den Herbst so besonders macht.

In der Ferne hörte man das leise Gurren einer Taube, während ein vereinzelter Spatz von Dach zu Dach hüpfte, auf der Suche nach seinem Morgenmahl. Diese kleinen Stadtvögel schienen die einzigen anderen Lebewesen zu sein, die so früh wach waren. Ihre Anwesenheit fügte dem Morgen eine beruhigende Lebendigkeit hinzu.

Als ich weiterging, bemerkte ich, wie die ersten Sonnenstrahlen die Nebelschwaden durchbrachen, die über dem nahen Fluss tanzten. Die Sonne tauchte die Szene in ein weiches, goldenes Licht und liess die Feuchtigkeit in der Luft glitzern. Der Fluss selbst fliesst ruhig und beständig, seine Oberfläche spiegelglatt, unterbrochen nur von gelegentlichen Kreisen, die von einem frühmorgendlichen Fisch stammen könnten.

In diesem Moment fühlte ich eine tiefe Verbundenheit mit der Welt um mich herum. Es war, als würde die Natur selbst einen Moment innehalten, um den Wechsel der Jahreszeiten zu würdigen.

2. Erzählung:

Definition:
Eine Erzählung baut Spannung auf und führt zu einem sinnvollen Höhepunkt und Schluss, der sich auf die gesamte Geschichte beziet.

Typen in der Prüfung:
Reizwortgeschichte, Erzählkern, Erlebniserzählung, Weitererzählung eines Erzählanfangs, Fantasiegeschichte.

Beispielaufsatz Erzählung

Das Geheimnis des alten Leuchtturms

Es war ein stürmischer Abend, als ich beschloss, den alten Leuchtturm zu erkunden, der seit Jahren verlassen am Rande unseres Küstendorfes stand. Meine Freunde hatten sich immer wieder gruselige Geschichten darüber erzählt, und meine Neugier war geweckt.

Ich näherte mich dem Leuchtturm, dessen verwitterte Mauern im Mondlicht gespenstisch wirkten. Der Wind heulte durch die zerbrochenen Fenster, als wäre er selbst ein Geist der Vergangenheit. Mutig betrat ich das Gebäude, das Knarren der alten Holzböden unter meinen Füssen hallte in der Stille wider.

Plötzlich hörte ich ein leises Wispern. Ich fror. War das der Wind, oder war ich nicht allein? Ich folgte dem Geräusch, das mich in den obersten Stock des Leuchtturms führte. Dort entdeckte ich eine alte, staubbedeckte Truhe. Mein Herz schlug schneller. Was könnte sie enthalten?

Mit zittrigen Händen öffnete ich die Truhe und fand darin ein altes Tagebuch. Es gehörte dem letzten Leuchtturmwärter, der vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen verschwand. Die Seiten waren voller Berichte über Schiffe, die in stürmischen Nächten vorbeifuhren, und über eine verborgene Liebe, die sein Herz gefangen hielt.

Als ich weiterlas, entdeckte ich eine Karte. Sie zeigte einen verborgenen Pfad hinter dem Leuchtturm, der zu einer kleinen Höhle am Meer führte. Trotz meiner Angst beschloss ich, dem Pfad zu folgen. Der Wind peitschte mir ins Gesicht, als ich den schmalen Weg entlangging.

In der Höhle fand ich eine versteckte Kammer, die mit alten Seemannsschätzen gefüllt war: Münzen, Edelsteine und inmitten all dieser Reichtümer, ein vergilbtes Foto. Es zeigte den Leuchtturmwärter mit einer schönen Frau, deren Gesicht mir seltsam vertraut vorkam. Es war meine Ururgrossmutter!
Ich kehrte zurück ins Dorf, das Geheimnis des Leuchtturms im Herzen tragend. Die Geschichte des Leuchtturmwärters war nicht nur ein Teil der Dorflegende, sondern auch ein Stück meiner eigenen Familiengeschichte.

Ich legte mich ins Bett, den Kopf voller Fragen und Gedanken. Der alte Leuchtturm war mehr als nur ein verlassenes Gebäude; er war ein Tor zu vergangenen Zeiten und verborgenen Geschichten, die darauf warteten, entdeckt zu werden.

3. Bericht:

Definition:
Ein Bericht ist sachlich und enthält keine direkte Rede oder emotionale Beschreibungen.

Typen in der Prüfung:
Unfallbericht, Schadensbericht, Zeitungsbericht, Erlebnisbericht.

Beispielaufsatz Bericht

Bericht über den Schulausflug zum Naturkundemuseum

Am vergangenen Dienstag, dem 13. Mai 2023, unternahm unsere Klasse 6b einen Ausflug zum Naturkundemuseum in unserer Stadt. Der Ausflug begann um 8:30 Uhr morgens und endete um 14:00 Uhr. Ziel des Ausflugs war es, unser Wissen in Naturwissenschaften zu erweitern und die in der Schule gelernten Themen praktisch zu erleben.

Nach der Ankunft um 9:00 Uhr wurden wir von Herrn Müller, einem Mitarbeiter des Museums, begrüsst. Er gab uns eine kurze Einführung über die Verhaltensregeln im Museum und teilte uns in zwei Gruppen auf. Unsere Gruppe begann mit der Erkundung der geologischen Ausstellung, die eine beeindruckende Sammlung von Mineralien und Fossilien beinhaltete. Besonders faszinierend waren die Dinosaurierknochen, die die Evolutionstheorie veranschaulichten.

Anschliessend führte Herr Müller uns in den Bereich der Biologie, wo wir verschiedene Tierarten studieren konnten. Beeindruckend war das lebensechte Modell eines Blauwals, das die immense Grösse dieser Meerestiere demonstrierte. Wir lernten auch über bedrohte Arten und die Wichtigkeit des Artenschutzes.

Gegen 11:30 Uhr machten wir eine Pause im Museumscafé, wo wir unsere mitgebrachten Snacks assen und uns über die gesehenen Exponate austauschten.

Nach der Pause besuchten wir die interaktive Ausstellung zur Physik. Hier konnten wir durch verschiedene Experimente physikalische Gesetze, wie die Gravitation und Magnetismus, hautnah erleben. Diese praktische Erfahrung half uns, die theoretischen Konzepte besser zu verstehen.

Um 13:30 Uhr trafen sich beide Gruppen im Vortragssaal, wo Herr Müller einen kurzen Vortrag über aktuelle Forschungsprojekte des Museums hielt. Er betonte die Bedeutung der Wissenschaft in unserem täglichen Leben und ermutigte uns, neugierig zu bleiben und Fragen zu stellen.

Der Ausflug endete mit einer Dankesrunde an Herrn Müller und das Museumsteam. Wir verliessen das Museum um 14:00 Uhr und waren zurück in der Schule um 14:30 Uhr.

Dieser Schulausflug war eine bereichernde Erfahrung, die nicht nur unser Wissen erweiterte, sondern auch unsere Begeisterung für die Naturwissenschaften stärkte. Es war ein Tag voller Lernen, Entdecken und Spass, der uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

4. Brief:

Definition:
Ein Brief richtet sich an einen bestimmten Empfänger und muss alle relevanten Informationen enthalten.

Typen in der Prüfung:
Dankesbrief, Einladung, persönlicher Brief, sachlicher/offizieller Brief.

Beispielaufsatz: Persönlicher Brief

Lieber Max,

ich hoffe, dieser Brief erreicht dich in bester Gesundheit und guter Stimmung. Es ist schon eine Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, und ich vermisse unsere gemeinsamen Unternehmungen sehr.

Ich schreibe dir heute, um dir von meinem neuen Schulprojekt zu erzählen, das mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt hat. Wir arbeiten an einer Ausstellung über lokale Geschichte, und ich habe die Ehre, die Sektion über die industrielle Entwicklung unserer Stadt zu gestalten. Es ist eine spannende Aufgabe, aber auch sehr herausfordernd, da ich viel recherchieren und organisieren muss.

Neben der Schule war ich auch fleissig mit meinem Klavierunterricht beschäftigt. Du erinnerst dich sicher an das Stück, das ich bei unserem letzten Treffen geübt habe. Ich freue mich, dir mitteilen zu können, dass ich es nun flüssig spielen kann und beim nächsten Schulkonzert aufführen werde. Ich würde mich sehr freuen, wenn du kommen könntest, um es dir anzuhören. Das Konzert findet am 15. Januar statt, und ich werde dir die Einladung und weitere Details in den nächsten Tagen zuschicken.

Wie geht es dir? In deinem letzten Brief hast du von dem neuen Projekt in deiner Arbeitsstelle erzählt. Wie entwickelt es sich? Ich hoffe, dass du trotz des stressigen Alltags genügend Zeit findest, um dich zu entspannen und deinen Hobbys nachzugehen.

Ich denke oft an unsere Zeit im Sommerlager zurück und die lustigen Abenteuer, die wir erlebt haben. Es wäre grossartig, wenn wir uns bald wiedersehen könnten. Vielleicht hast du ja Lust, mich in Berlin zu besuchen? Es gibt hier viele interessante Orte, die ich dir gerne zeigen würde.

Bitte grüsse deine Familie von mir. Ich freue mich darauf, bald von dir zu hören.

Herzliche Grüsse

Anna

P.S.: Ich lege einige Fotos von unserem letzten Ausflug bei. Ich hoffe, sie bringen dir Freude und schöne Erinnerungen.

Die Kenntnis dieser Textsorten und ihre gezielte Vorbereitung sind entscheidend für den Erfolg bei der Gymiprüfung. Es empfiehlt sich, jede Textsorte zu üben und dabei auf die spezifischen Anforderungen zu achten. Mit der richtigen Vorbereitung und einem Verständnis für die unterschiedlichen Anforderungen der Textsorten steht dem Erfolg bei der Gymiprüfung nichts im Wege.

Wir hoffen, dieser Blogpost hilft dir, dich effektiv auf die Gymiprüfung vorzubereiten. Für weiterführende Tipps und Übungsmaterial lerne mit unserem online Kurs und nutze unsere KI-basierte Aufsatzkorrektur. Viel Erfolg bei der Vorbereitung!

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